Unsere Geschichte
Das Hamburger Forum wurde zu Beginn der 1980er Jahre als Dachorganisation von Friedensinitiativen und -organisationen in Hamburg gegründet. 1979 hatte die Nato beschlossen, in Mitteleuropa atomar bestückte Mittelstreckenraketen zu stationieren. Diese neue Eskalation des Wettrüstens führte zu einem enormen Aufschwung der Friedensbewegung. Es bildeten sich zahlreiche neue lokale, aber auch berufsspezifische Friedensinitiativen. Die Sammlung von Unterschriften unter den Krefelder Appell war ein Schwerpunkt der Friedensarbeit. Es fanden mehrere bundesweite Großdemonstrationen statt. Eine der ersten größeren bundesweiten Aktionen war eine Demonstration anlässlich des evangelischen Kirchentags in Hamburg am 20.6.1981 mit etwa 80.000 TeilnehmerInnen.
Die Friedensbewegung konnte die Stationierung der neuen Atomraketen zunächst nicht verhindern. Im Herbst 1983 stimmte der Bundestag der Stationierung zu. Erst nach dem Amtsantritt Gorbatschows als Generalsekretär der KPdSU entstand eine neue Dynamik in den internationalen Beziehungen, die 1987 zu einem Vertrag über den Abzug aller Mittelstreckenraketen aus Europa führte.
Damit stellte sich die Frage, wie es mit der Friedensbewegung weitergehen sollte. 1989 löste sich der zentrale Zusammenarbeitsausschuss auf. Um das friedensbewegte Know-how zu sichern, bildeten sich bundesweit eine Reihe von Vereinen, die aus den schon zuvor bestehenden Zusammenschlüssen ohne juristische Struktur hervorgingen. In Hamburg war dies das "Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung e. V.", das am 19. Februar 1990 gegründet wurde.
Im Kampf gegen die Kriege im Irak und dann immer stärker gegen die Militarisierung der bundesdeutschen Außenpolitik, die 1999 zum ersten Kampfeinsatz deutscher Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg führte, zeigte sich, dass dies eine richtige Entscheidung gewesen war. Auch wenn die Friedensbewegung bislang nicht wieder an die großen Massenaktionen der 1980er Jahre anknüpfen konnte, ist friedenspolitisches Engagement gegen Aufrüstung, Waffenexporte und weltweite Kriegsführung heute unverzichtbar.
Wir zeigen damit, dass die militärische Außenpolitik nicht ohne Widerspruch bleibt. Eine andere Welt ist möglich.